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Vera Nentwich – Rausgekickt: Weiße Sterne: Das Schicksal will auch mal Spaß haben

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Liebe Leser, glaubt ihr an das Schicksal? Oder an Zufall? Was, wenn das Schicksal zurückschlägt? Das darf der Protagonist aus dem Roman von Vera Nentwich erfahren, denn die Schicksalsboten erlauben sich ihre Späße mit ihm, da ja heutzutage alle zu leichtfertig mit dem Schicksal umgehen.

Autor: Vera Nentwich
Titel: Rausgekickt: Weiße Sterne
Genre: Unterhaltung, Belletristik
Erscheinungsdatum: 27.01.2013
eBook: 122 Seiten
Preis: 6,99 €

Daniel hat es am liebsten bequem und einfach – er geht arbeiten und kaum ist er daheim, schaut er sich seine Folgen Startrek an, mehr braucht er zu seinem Glück nicht. Doch das sieht das Schicksal anders und hat andere Pläne, sie durchkreuzen sein Leben. Jeder kennt das, man erkennt durch einen Wink seine Traumfrau, seinen Traummann. Oder man entkommt einem Unfall durch einen kleinen Glücksfall – Schicksal? Doch heute wird alles anders gehandhabt, Leute die sich zufällig über den Weg laufen und einen Wink des Schicksals bekommen, schnauzen sich an, statt sich kennenzulernen, der Unfall ist nicht aufzuhalten. Ist es da ein Wunder, dass das Schicksal sauer ist? Da muss der Frust raus und Daniel, 35, kommt dem Schicksal genau gelegen. Er wird einfach mal so aus dem Leben gerissen und alles wird auf den Kopf gestellt.

Die Autorin hat mit diesem Roman eine wunderbare Botschaft herübergebracht. Die Menschen laufen in ihrem Alltagstrott blind durchs Leben, sie sehen die kleinen Schicksalsschläge einfach nicht mehr, ignorieren sie. Es funktioniert alles so, wie sie es haben wollen, doch für kleine glückliche Momente haben sie keine Zeit mehr, keinen Augenblick des Sehens. So auch Daniel – bis ihn ein Tag erreicht, an dem eigentlich einfach alles schief läuft. Es geht grundsätzlich alles schief, was nur schief gehen kann, er steht ohne irgendetwas da. Warum passiert ihm das, hat er etwa zu wenig auf sich geachtet?

Die Schicksalsboten sind „Personen“, die eigentlich nette Begebenheiten zwischen den Menschen zaubern sollten. Doch da die Menschen das viel zu wenig wertschätzen, nutzen diese das in dem Roman aus und wischen der Menschheit oder wohl eher Daniel eins aus. Sie haben einen Heidenspaß daran, ihn von einem Fettnäpfchen ins andere laufen zu lassen. Dabei ist er immernoch ganz ruhig und gelassen, wird aber mit jedem neuen Schlag reifer und standhafter, könnte man meinen. Trotzdem fühlt er sich eher als Beobachter seines Lebens, macht sich aber auch mehr und mehr Gedanken darüber, was da gerade passiert.

Dieser leichte Roman, der einen sehr gut unterhält, hat eigentlich eine Botschaft, die viel tiefgründiger geht, als man denkt. Wir Menschen nehmen außer uns gar nicht mehr die Umwelt und deren anderen Mitspieler wahr, es geht immer nur um uns und dass alles geschafft wird, was noch zu tun ist. Wir hetzen durch die Welt ohne uns umzuschauen, uns an kleinen Dingen zu erfreuen. Da ist es doch kein Wunder wenn das Schicksal eines Tages zurückschlägt oder?

Die Autorin hat mit diesem Werk eine wirklich super Unterhaltung geschaffen, die einen gleichzeitig nachdenken lässt, was eigentlich um uns herum passiert und wie wir das alles wahrnehmen, was wir alles ignorieren und was uns entgeht.

Für Leseliebhaber leichter Lektüre mit Hintergrund, welche einen noch länger in Gedanken haften bleibt und einem zum Denken gibt, ein wahrer Genuss! Hierfür kann ich wärmstens eine Leseempfehlung geben!

5 von 5 Punkten


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