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Janna Hagedorn – Friesenherz

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Was, wenn ein Urlaub alles verändert? Erst ins Schöne, dann ins Schlechte? Die Erfahrung dürfen die zwei Frauen im Roman „Friesenherz“ von Janna Hagedorn machen. Wie sie damit umgehen, erzählt die Geschichte der beiden auf der Nordsee.

Autor: Janna Hagedorn
Titel: Friesenherz
Genre: Unterhaltung, Drama
Verlag: Diana Verlag
Erscheinungsdatum: 08.07.2013
Taschenbuch: 320 Seiten
Preis: 14,99 €

Maike bekommt von ihrem Mann Torge eine Reise geschenkt in ein Wellnesshotel. Dort auf der Nordseeinsel lernt sie die Künstlerin Ann kennen und freundet sich mit ihr an. Beide können nicht grundsätzlicher sein – Maike eine Lehrerin, die ein geregeltes Leben führt und Ann, die noch sehr jugendlich ist, aber die Vier auch schon überschritten hat. Sie verstehen sich zwar nicht sofort, aber sie beginnen bald eine tolle Freundschaft miteinander, die jedoch nach einer Zeit sehr getrübt wird, da sie feststellen müssen, dass sie weitaus mehr verbindet, als ihnen lieb ist…

Zu Anfang lernt man die Lehrerin Maike kennen, die ihren Urlaub von ihrem Mann zum Vierzigsten erhalten hat. Sie ist zwar nicht froh darüber, aber macht das Beste daraus. Bei ihr merkt man gleich, dass sie eine Person ist, die Ordnung liebt und die Routine. Sie fühlt sich auf dieser Insel etwas fehl am Platze und das merkt auch der Leser zwischen den Zeilen. Maike hat sogar Probleme damit, Leute zu duzen. Vielleicht ist sie zu lange in dem Leben der Sie-Sagerinnen gehangen?

Ann dagegen ist eine lockere Person, die offen ist für alles mögliche. Das merkt man auch schon in den ersten Zügen, sie ist hier die etwas zugänglichere der beiden. Das erste Treffen der beiden verläuft nicht gerade freundschaftlich, Maike hat irgendwas gegen Ann. Es entwickelt sich aber alles ganz anders und die beiden kommen doch noch zueinander.

Schön bildlich beschreibt die Autorin die weiteren Vorgänge, wie die zwei durch ihren Urlaub stapfen und sich näher kommen. Der Leser hat jede Szene klar vor Augen, das Kopfkino macht hier schön mit. Man liest und liest und merkt gar nicht, wie man gut vorankommt, bis man doch einige Seiten weg hat und verwundert ist, wie viele es doch geworden sind.

Das Buch wird eine Abwechslung zu anderer Lektüre sein, dies merkt man gleich. Man wird mit Maike in ein Abenteuer geworfen, in etwas Unbestimmtes, das einem am Anfang vielleicht noch nicht ganz so ansprechen mag. Trotzdem ist hier die Neugier, was wohl im weiteren Verlauf des Buches noch passiert. Wie sich die zwei annähen und vor allem wie das funktionieren soll, da sie sich ja anfangs nicht so gut riechen können. Die Beschreibungen der Autorin lassen den Leser regelrecht in einem Fluss lesen, der nicht mehr aufhört.

Es ist eine etwas ganz andere Spannung, eine welche Krimis etc. nicht haben. Es ist eher die zwischenmenschliche Spannung, wie sich hier alles entwickelt und was es noch geheimnisvolles zwischen den beiden entwickeln mag, was herauskommt. Die Geschichte birg jede Menge Geheimnisse, die sich erst nach und nach entfalten.

Der Roman kann sich nicht vergleichen lassen mit Krimis, auch nicht mit Horror oder Fantasy – es ist schlicht und einfach ein Gesellschaftsroman, ein Drama – welches es aber in sich hat. Wenn man denkt, hier fehle die Spannung, ist man weit daneben. Die Spannung ist durchaus da, sie wird auch weiter gesponnen von Zeile zu Zeile. Es ist nur eine andere Spannung als die, welche in Krimis etc. verwendet wird. Hier geht es um zwei Frauen und ihr Schicksal, wie sie sich wiederfinden und was sie aus den neuen Erkenntnissen machen.

Der Schreibstil der Autorin lässt den Leser immer tiefer in die Materie eintauchen und sich ganz selbstvergessen wieder in der Geschichte von Maike und Ann finden, wie diese zu sich finden und Probleme bewältigen. Ein Urlaub auf der Nordseeinsel kann einem ganz schön die Augen öffnen!

Es gibt kleine Längen in diesem Roman, aber diese sind eigentlich kaum der Rede wert. Manches hätte auch einfach weggelassen werden, da es zur Handlung nicht viel beiträgt. Aber wer weiß, wie es ohne diese Dinge wäre?

Ein Meisterwerk, das die Gefühle des Lesers Achterbahn fahren lässt – empfehlenswert, welche nicht einfach nur dahinplätschern möchten bei Lesen der Lektüre, sondern sich sehr tief darin vergraben und erst wieder auftauchen, wenn es endet!

4 von 5 Punkten


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